Was ist Leichte Sprache?
Für wen ist Leichte Sprache?
Leichte Sprache richtet sich an unterschiedliche Personengruppe, die sonst ggf. von Kommunikation ausgeschlossen werden würden. Einige Beispiele dafür sind:
- Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Menschen, die wenig Deutsch verstehen
- Menschen mit krankheitsbedingten Einschränkungen (z.B. Schlaganfall, Demenz)
Leichte Sprache beruht auf Regeln:
- einfache Wörter: z.B. freiwillig statt fakultativ
- kürzere Sätze, max. 10-12 Wörter
- konkrete Beispiele zur Verdeutlichung
- größere Schrift und größerer Zeilenabstand
- Verwendung von Bildern
Oft denken Verfasser*innen von ihren eigenen Texten, dass sie für andere Menschen gut zu verstehen sind. Sie bedenken aber häufig nicht, dass sie die Bedeutung von bestimmten (Fach-)Wörtern oder beschriebenen Abläufen kennen, z.B. auf Grund ihrer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit, dies aber nicht für alle Leser*innen zutrifft.
Folglich sind viele Menschen auf die Hilfe von anderen Menschen mit höheren Lese- und Sprachkompetenzen angewiesen, z.B. um Briefe von Behörden zu verstehen. Dies kann zu Scham, Unterlegenheit oder Ausgrenzung auf Seiten der Betroffenen führen.
Besonders schwierig zu verstehen:
- Fremdwörter: z.B. fakultativ
- Fachwörter: z.B. Computertomographie
- lange, verschaltete Sätze, Beispiel: “Bevor Sie Ihre Arbeit antreten, nutzen Sie bitte ausreichend Desinfektionsmittel, welches Sie mindestens 15 Sek. gleichmäßig auf beiden Händen verteilen sollten.”
- Redewendungen: z.B. den Nagel auf den Kopf treffen
Warum sollten Sie Texte in Leichter Sprache oder in Einfacher Sprache haben?
- Sie verbessern die Kommunikation mit Menschen mit geringeren Lesekompetenzen und schaffen Vertrauen.
- Menschen mit Problemen beim Lesen können selbstständig(er) Texte in Leichter oder Einfacher Sprache lesen und verstehen. Sie können sich dadurch besser informieren sowie besser mitbestimmen und mitreden.
- Sie verringern Missverständnisse. Das spart Zeit und schont die Nerven.
- Sie zeigen soziale Verantwortung und unterstützen Inklusion.
- Sie leisten einen wichtigen Beitrag für barrierefreie Kommunikation.