„Meine Arbeit motiviert mich jeden Tag aufs Neue“
Jedes Jahr können bis zu zwölf junge Menschen die Praxisphasen ihrer HEP-Ausbildung bei der Lebenshilfe Seelze absolvieren. Katharina Debus ist eine von ihnen. Im Interview erzählt sie, warum sie ihr erstes Ausbildungsjahr in einer Wohnstätte startete und welche Erfahrungen sie gemacht hat.
Warum hast du dich für die HEP-Ausbildung entschieden?
„Nach dem Abitur war ich mir nicht sicher, was ich machen soll. Geholfen hat mir ein FSJ in der Lebenshilfe-Kita; hier habe ich viele HEPs kennengelernt. Die Ausbildungsinhalte und die Arbeit haben mich überzeugt. Durch meinen Beruf möchte ich die Teilhabe der Menschen mit Beeinträchtigung an unserer Gesellschaft weiter vorantreiben. Bereits in meinem ersten Jahr ist mir bewusst geworden, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Meine Arbeit motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“
Was sind deine Aufgaben in der Wohnstätte?
„Im Wesentlichen kann ich den Bewohnerinnen und Bewohnern dabei helfen, den Tag zu strukturieren und ihnen mit pädagogischen Angeboten ein möglichst selbstständiges Leben zu bieten. Dazu gehört, dass ich sie im Alltag unterstütze; wir überlegen uns, was wir essen wollen, gehen einkaufen und kochen zusammen. Außerdem gehen wir spazieren; ich begleite sie zu Ärzten oder zu Freizeitaktivitäten außerhalb der Wohnstätte.“
Was macht dir besonders Spaß an deiner Arbeit?
„Die Arbeit mit den Menschen macht mir am meisten Spaß. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über Kleinigkeiten, die wir oft als selbstverständlich ansehen. Außerdem baust du im Wohnheim eine intensivere Bindung zu den Menschen auf, da du sie in ihrer Freizeit begleiten und unterstützen kannst. Wenn ich sehe, wie viel Lebensfreude ich durch meine Arbeit vermitteln kann, ist die Anstrengung vergessen und ich bin stolz auf meinen Beruf.“
Was waren die größten Herausforderungen?
„Vor allem die pflegerischen Tätigkeiten waren am Anfang eine Herausforderung. Aber man ist nie allein, meine Kollegeninnen und Kollegen haben mir alles gezeigt und geholfen, dadurch konnte ich mich schnell daran gewöhnen, dass auch die Pflege ein Teil meiner Arbeit ist. In der Wohnstätte wird zudem im Schichtdienst gearbeitet. Dies war ebenfalls ungewohnt für mich. Wenn dieser jedoch gut geplant ist, kann man sich gut darauf einstellen und es bringt viele Vorteile mit sich. Beispielsweise können wichtige Termine bereits vor der Arbeit erledigt werden, oder man kann unter der Woche auch mal ausschlafen.“
Katharina Debus
Die 20-Jährige machte ihr Abitur in Bad Nenndorf und anschließend ein FSJ in der Kooperativen Kindertagesstätte in Wunstorf. Seit Herbst 2020 ist sie in der HEP-Ausbildung.