Mein FSJ in der Kita: Nicolas
„Ich kann den Kita-Alltag mitgestalten, Ideen einbringen und selbstständig umsetzen“
Nicolas Busch, 21, macht sein FSJ in der Kita der Lebenshilfe Seelze. Hier erzählt er von seiner Arbeit und wie sehr ihn das Freiwillige Soziale Jahr geprägt hat.
„Ursprünglich wollte ich nach dem Abitur Lehramt studieren. Das hat aber nicht so funktioniert wie gedacht. Aber noch länger zur Schule zu gehen, darauf hatte ich keine Lust. Ich brauchte eine Pause und wollte gerne etwas Praktisches machen, mich ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln. Deshalb habe ich mich für ein FSJ bei der Lebenshilfe Seelze entschieden. Zum Glück! Das FSJ in der Kita hat mich in meiner Entwicklung weitergebracht und mir bei meiner beruflichen Orientierung sehr geholfen: Im September werde ich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger beginnen, den praktischen Teil absolviere ich in der Werkstatt der Lebenshilfe.
„Ich weiß jetzt: Genau das möchte ich beruflich machen.“
Der Alltag in der Kita: “Man wächst schnell in seine Aufgaben hinein”
Ich hatte anfangs Respekt davor, mit Kindern mit Behinderung umzugehen. Aber ich kann ich nur sagen, dass meine Berührungsängste rasch verflogen. Mit ihrer aufgeschlossenen, offenen, herzerfrischenden Art nehmen die Kinder einem die Unsicherheit schon bei der ersten Begegnung. Man wächst schnell in seine neue Aufgabe hinein.
Ich bin bei den „Dinos“; in den heilpädagogischen Gruppen betreuen wir jeweils acht Kinder. Das Aufgabengebiet ist sehr vielfältig, es umfasst alle Tätigkeiten in der täglichen Betreuung und Förderung der Kinder: Vorbereitung des Gruppenraums, Hilfestellungen bei den gemeinsamen Mahlzeiten, Handhygiene und Wickeln, Spielen und Toben, die Planung von Veranstaltungen und die Mit-Organisation von Projekten. Hier kommt keine Langeweile auf. Ich kann den Kita-Alltag mitgestalten, Ideen einbringen und selbstständig umsetzen.
Mein Fazit: “Ich freue mich auf meine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger”
Ehrlich gesagt, konnte ich mir früher nicht so gut vorstellen, mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten. Jetzt weiß ich: Genau das möchte ich beruflich machen. Viele Jugendliche verspüren den Druck, nach der Schule sofort mit einem Studium oder einer Ausbildung anzufangen. Oder sie denken, ein FSJ sei verschwendete Lebenszeit oder mache sich nicht gut im Lebenslauf. Das sehe ich ganz anders: Durch ein FSJ gewinnt man wichtige Erfahrungen – menschlich und beruflich. Selbst wenn man für sich feststellt, dass es doch nicht das Richtige ist. Auch das hilft doch weiter. Ich jedenfalls bin schon gespannt, wie es mir in der Werkstatt der Lebenshilfe gefällt und freue mich auf meine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Sogar auf Schule habe ich jetzt wieder Lust. “