Idensen, Branddrift
In unserer Wohneinrichtung in Idensen leben 17 Bewohnerinnen und Bewohner in zwei Wohngruppen zusammen. Jeder hat ein eigenes Zimmer, jeweils zwei Bewohner teilen sich ein Bad. Die Einrichtung verfügt über sechs barrierefreie Zimmer im Erdgeschoss und ein geräumiges Pflegebad.
17 Wohnplätze in 2 Wohngruppen
Die Gemeinschaftsräume wie die offene Küche mit angeschlossenem Ess- und Wohnbereich nutzen die Bewohner auch für Geburtstage, Gruppenaktivitäten und saisonale Feste. Jeden zweiten Sonntag ist die Kochgruppe im Einsatz und versorgt die ganze Wohnstätte: Bei der Rezeptauswahl und Zubereitung der Gerichte sind die kochbegeisterten Bewohner mit Spaß dabei.
Der Anbau, in dem sich 12 Plätze befinden, ist rollstuhlgerecht ausgestattet und verfügt über einen Fahrstuhl, der den Zugang zu allen Gebäudeteilen ermöglicht.
Zum Haus gehört auch ein Garten mit altem Baumbestand. Er grenzt an ein Feld und bietet den Bewohnern viel Platz für gemeinsame Aktivitäten.
In zwei Hochbeeten bauen die Bewohner Kräuter, Gemüse und Erdbeeren an.
Gemeinsamkeit leben: Mitarbeitende und Bewohner haben im vergangenen Jahr einen Barfußpfad gebaut. Dafür wurden Holzbalken gesägt und gebohrt und die Felder mit verschiedenen Materialien gefüllt.
Jung und Alt – die Altersspanne reicht von zurzeit 20 bis 66 Jahre – gestalten hier gemeinsam den Alltag. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner sind berufstätig; der Fahrdienst bringt sie in die Lebenshilfe Werkstätten nach Seelze und Holtensen. Ätere und nicht mehr berufstätige Bewohner werden in der Tagesgruppe der Wohnstätte betreut. Ein Großteil hat einen geringen Förderbedarf, einige brauchen etwas mehr Unterstützung
Wenn ein Zimmer frei wird und mehrere Interessenten die Möglichkeit zum Probewohnen nutzen, entscheiden letztlich die Bewohner, wer einziehen soll. Auch wenn es um neue Fachkräfte geht, wird die Bewohnervertretung angehört.
Engagiertes Team: "Die Herzlichkeit der Bewohner ist etwas Schönes"
Gruppenleiter Jörn Wildemann: „Die Tätigkeit in einer Wohneinrichtung ist sehr abwechslungsreich. Immer wieder muss man sich auf neue Situationen einstellen und Lösungen finden. Man lernt dadurch permanent dazu. Es wird nie langweilig. Die Herzlichkeit der Bewohner ist etwas Schönes, sie geben uns so viel zurück. Natürlich versuchen wir, sie bestmöglich zu begleiten, zu fördern und in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Und, auch wenn es mitunter langsamer vorangeht, man sieht doch kleine Fortschritte und positive Entwicklungen. Dass wir hier in Idensen zwei übersichtliche Gruppen haben, empfinde ich als sehr angenehm. So können wir auf jeden Bewohner eingehen.“
Silvia Thoma: „Ich bin für die Tagesgruppe zuständig, biete also tagesstrukturierende Angebote für die Bewohner an, die nicht mehr in der Werkstatt arbeiten. Aktuell sind wir eine kleine Gruppe von vier Männern und Frauen im Rentenalter, freitags kommen zwei weitere Bewohner dazu, die nur noch in Teilzeit beschäftigt sind. Was mir an der Arbeit in der Wohnstätte gefällt? Jeder Tag ist anders. Langeweile oder Routinen gibt es nicht. Außerdem haben wir Spaß miteinander. Unsere Bewohner mit ihrer offenen, ehrlichen, herzlichen Art und ihrer meist ansteckend guten Laune, sind der maßgebliche Faktor für meine Freude an der Arbeit, man bekommt sehr viel zurück.“
Svea Schütte (Schülerin) arbeitet ehrenamtlich in der Wohnstätte in Idensen (im Bild mit Bewohner Frank Franke): „Hier ist immer Action. Und es ist wirklich lustig. Die Mitarbeit in der Wohnstätte macht mir definitiv Spaß. Wenn ich Zeit habe, komme ich vorbei. Ausflüge, Feste oder andere Aktivitäten begleite ich auch gern. Mit den Bewohnern verstehe ich mich gut. Meine Mutter arbeitet bei der Lebenshilfe im Bereich Wohnen. Deshalb kenne ich die meisten Bewohner auch schon lange, und die kennen mich. Nebenbei ein bisschen Geld verdienen, Freude dabei haben und selbst zu reifen, im Sinne von selbstständiger werden - das passt für mich.“
Nach Wunstorf besteht eine gute Busverbindung. Für Ausflüge stehen eigene Kleinbusse zur Verfügung. Die Idenser Wohneinrichtung ist Teil des Dorfes; die Bewohner sind gut integriert. Bei Feierlichkeiten, etwa dem Idenser Yachthafen-Fest oder beim Schützenfest, sind die Bewohner der Wohnstätte und der benachbarten Wohngruppe regelmäßig präsent. Es besteht ein guter Kontakt zur örtlichen Kunstwerkstatt. Dank der Unterstützung des Bürgermeisters und engagierter Nachbarn wurde im Wohngebiet Branddrift kürzlich eine Tempo-30-Zone eingerichtet.