Die wichtige Rolle der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter
Immer mehr Kinder mit Förderbedarf werden in Regelschulen inklusiv beschult. Wesentliche Voraussetzung dafür: individuelle und professionelle Unterstützung. Schulbegleiter und Schulbegleiterinnen sind im Schulalltag eine feste Größe. Und der Bedarf steigt stetig. Für Franziska Kleemann steht daher das Thema Personalgewinnung ganz oben auf der Agenda. Seit April dieses Jahres ist die 25-Jährige die neue Teamleitung Schulbegleitung der Lebenshilfe Seelze.
„Die Warteliste ist lang. Fast täglich bekomme ich teils verzweifelte Anrufe von Elternteilen”, sagt Franziska Kleemann. “Wir suchen händeringend weitere Schulbegleiter und Schulbegleiterinnen.” Für diese verantwortungsvolle Aufgabe setzt die Lebenshilfe Seelze auf Fachkräfte. „Willkommen sind aber auch Quereinsteiger, die gerne mit Kindern arbeiten und sich im sozialen Bereich einsetzen möchten; sie können sich bei uns weiterqualifizieren. Davon profitieren alle Seiten, denn wir bilden die Neueinstellungen nach unseren Bedürfnissen aus.“
Pool-Modell: Im Team für die Kinder
In den meisten Fällen ist Schulbegleitung eine 1:1-Betreuung. An einigen Schulen werden auch mehrere Kinder von einer Fachkraft betreut. Welches Modell am besten passt, hängt vom Förderbedarf ab. Andere Variante: Seit gut einem Jahr läuft in Kooperation mit der IGS Wunstorf das sogenannte Pool-Modell. „Elf Fachkräfte betreuen gemeinsam zwölf Kinder, erklärt Lebenshilfe-Mitarbeiter Alexander Meyer, der das IGS-Team koordiniert. „Innerhalb der Schule setzen wir ein festes Team ein. Die Mitarbeitenden unterstützen „ihren“ jeweiligen Schüler weiterhin individuell, sind aber nicht zwingend nur einem Kind zugeordnet. Vielmehr werden sie bedarfsgerecht eingesetzt und vertreten sich gegenseitig. Das heißt, auch wenn das „eigene“ Kind krank ist, bleiben die Schulbegleiter vor Ort und müssen nicht als „Springer“ an eine andere Schule pendeln.“
Positive Erfahrungen – Modell soll auf andere Schulen ausgeweitet werden
Die bisherigen Erfahrungen seien durchweg positiv, und zwar für alle Beteiligten. „Im Pool-Modell fühlen sich die Schulbegleiter nicht länger als „Einzelgänger“, sondern bilden ein Team. Sie sprechen sich untereinander ab und organisieren sich oftmals selbst. Einsätze lassen sich bei Bedarf flexibler gestalten. Wir können für jede Situation schneller und leichter Lösungen finden.“ Weiterer Vorteil: Auf Grund der intensiven Zusammenarbeit vor Ort mit den Lehrkräften und der Schulleitung erfolgt die Vernetzung mit der Schule quasi automatisch.
Die Lebenshilfe als starker Partner der Schule. Alles Argumente, die für ein Pool-Modell sprechen. Vorausgesetzt natürlich, an der Schule wird eine hohe Zahl an Kindern durch unsere Mitarbeitenden unterstützt, nur dann besteht die Möglichkeit einer geregelten Kooperation.